Hier werde ich nur den elektronischen Teil behandeln, den Rest überlasse ich den Mini-Z Experten. [Links]

Genau genommen sind diese Renner mit einem Tuningmotor schon viel zu schnell für die gute Stube.
Doch etwas "mehr PS" dürften es schon sein, was ist schon zu schnell ?
Natürlich für die großen Rennpisten.
Es gibt da mit Sicherheit einige sehr gute und wirkungsvolle "Turbos" (nachgeschaltete Regler) um das Wägelchen noch etwas durchzugskräftiger zu machen.
Leider haben diese Teile alle ein gemeinsammes Problem:
Im ohnehin recht beengten Zetti muß noch ein zusätzlicher "Klotz" mit 6 Kabeln eingebaut werden, was beim Formel 1 eigentlich nur noch auf den Heckspoiler passen würde.
Was liegt da näher als den kleinen Lötkolben anzustöpseln, ein paar SMD-Chips zu tauschen und die Platzprobleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Hierbei werden 2 MOSFET-Logikbausteine durch leistungsstäkere, schnellere und mit einem geringeren Innenwiderstand auch noch verlustärmere Chips getauscht.

Daten:
Original IC (HAT 3004R, Vergleichstyp IRF7106 und Si9939DY) :
I max= +3 / -3 Ampere
R = 0.110 Ohm (N), 0,340 Ohm (P)

Tunig IC (IRF7389, Hersteller IR):
I max +4,7 / -3,6 Ampere
R = 0.046 Ohm (N), 0,098 Ohm (P)

Tunig IC (SI4562DY, Hersteller Vishay):
I max +7,1 / -6,2 Ampere
R = 0.025 Ohm (N), 0,033 Ohm (P)

Das klingt doch schon viel besser :-) ... und erst in Paralellschaltung (Sandwich)

Nun erstmal was zum Lötwerkzeug:
Um ordentlich zu löten sollte etwas SMD-Lot zur Verfügung stehen.
Weiterhin wird ein SMD- oder wenigsten 12 Volt Minilötkolben benötigt.
Also das linke Teil!
der rechte Lötkolben

der Tatort:
(Hier ist das Board schon "freigelegt") die Chips für die Motorregelung

Die servoseitigen, also für die Lenkung verantwortlichen IC's könnten zwar auch noch ersetzt werden doch dabei sehe ich einige Nachteile:
- die Lenkung reagiert noch schneller
- der Lenkservo bekommt mehr Druck
- dadurch dürfte auch das Servogetriebe etwas eher zu Bruch gehen

Nun ist das umlöten an sich kein Hexenwerk, im Vergleich zum Handy noch relativ einfach.
Aber man sollte es auch auf keinen Fall unterschätzen.
Es gilt 16 Haxen ab- und wieder draufzulöten.
Wenn ihr hier etwas versaut ist es fast wie beim Handy :-(
>>> Also vorher an alten Computerplatinen üben <<< und erst wenn man da einige Teile mehrfach sicher ab und aufgelötet hat, sollte man sich an dieser Aufgabe zu schaffen machen.
Es ist euer Zetti und über Garantie brauchen wir uns auch keine Gedanken mehr zu machen.

Zum entlöten schiebe ich wie im Handy auch, eine frisierte Rasierklinge zwischen Bauteil und Platine. So brauche ich nichts hebeln oder biegen und es hat sich als die sicherste und einfachste Art erwiesen.
>>> Die Lötstelle erwärmen und dann die Rasierklinge ganz vorsichtig zwischen Pin und Platine schieben.
So arbeiten wir und von Lötpunkt zu Lötpunkt.
 Lötstelle erwärmen und dazwischenschieben

Beim auflöten oder besser schon beim auspacken der neuen IC's sollten wir uns vor statischer Aufladung schützen und die edlen Teile nicht schon vorher zu zerstören.
(Gummistiefel ausziehen, die Füße auf den Boden und sonstige Aufladung vermeiden, also auch Körperkontakt zu anderen Personen)
Die Chips fassen wir natürlich nur mit einer Pinzette an.

- Den Chip auflegen und mit der Pinzette festhalten.
- Mit dem Lötkolben ein Pin auflöten.
- Nun den diagonalen Pin anlöten.
- Jetzt sollte der IC halten und wir können Pin für Pin mit durch kurze Zugabe von SMD-Lot verlöten.
fertig!

So, das hätten wir.
Das Board ist nun Motorseitig stabiler, hat einen geringeren Innenwiderstand und weiniger Verlustleistung. Es wird also nicht so viel Energie "verheizt".
Einem externen Turbo steht es aber noch etwas nach.
Wer diesen Zustand nicht einfach so akzeptieren möchte kann noch einen "draufsetzen", die Chips in Sandwichbauweise einlöten, also einfach noch einen drüber löten.
Dadurch wird der Innenwiderstand halbiert und ist mit dem eines "Turbos" identisch.
Mir reicht es so, der Zetti hat nun eine noch bessere Beschleunigung.
Die Endgeschwindigkeit wird dadurch nicht verändert.


- fiede -